Erdbeerzucker

Der Erdbeerkorb - Bild: Jean-Baptiste Siméon Chardin

Der Erdbeerkorb – Bild: Jean-Baptiste Siméon Chardin

Als erstes Rezept für heute möchte ich euch meinen Erdbeerzucker vorstellen. Natürlich bekommt ihr jetzt im Winter keine auch nur halbwegs gescheiten frischen Früchte, sodass ihr auf tiefgekühlte Erdbeeren zurückgreifen müsst. Vielleicht habt ihr ja selbst im letzten Sommer welche eingefroren, ansonsten findet ihr sie in jedem gut sortierten Supermarkt. Sogar im Bio-Laden habe ich schon welche entdeckt. Die tiefgefrorenen Erdbeeren eignen sich für die Herstellung des Erdbeerzuckers ebenso gut wie frische Erdbeeren. Achtet bitte nur darauf, sie frühzeitig aufzutauen und ordentlich abtropfen zu lassen.

Zutaten:

  • 1 Vanilleschote (ausgekratztes Mark)
  • 100 g Erdbeeren (gewaschen und verlesen bzw.  aufgetaut)
  • 500 g Haushaltszucker

Zubereitung:

Die Erdbeeren pürieren und durch ein feines Sieb passieren. Das Fruchtpüree mit dem Vanillemark und dem Zucker vermischen. Die Masse möglichst dünn auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verstreichen und bei maximal 50°C und leicht geöffneter Ofenklappe (Kochlöffel hineinstecken) trocknen lassen. Dabei gelegentlich mit dem Pfannenwender aufbrechen und wenden, damit der Zucker gleichmäßig trocknet. Anschließend in der Küchenmaschine oder dem Mörser fein zermahlen und in luftdicht schließende Schraubgläser abfüllen – fertig! Der Erdbeerzucker ist nicht nur zum Valentinstag ein schönes Geschenk für liebe Menschen. Er passt wunderbar zu Milchreis, Joghurt, Quark, Pfannkuchen, Eis … Probiert ihn einfach selbst aus!

Heute gibt es kein neues Rezept – heute war nämlich Käsetag! Ich habe mich seit Urzeiten einmal wieder – noch dazu ganz allein und nicht etwa in einem Kochseminar – an die Herstellung von selbst gemachtem Käse gewagt. Herausgekommen sind indischer Panir und bayerischer Ziegenfrischkäse. Lecker! Morgen gibt es dann gleich fünf neue Zuckerrezepte, dazu eines für Naschwerk und als besonderes Extra ein Schmankerl zum Mitnehmen. Immerhin rückt der Valentinstag immer näher …

Gestern bin ich leider nicht zum Bloggen gekommen, da ich überraschend Besuch bekommen habe. Als Gastgeschenk gab es einen Strauß Bio-Rosen, der natürlich gleich in die Küche gewandert ist. Bei mir stehen Blumen nur selten in der Vase … Über die saftigen Blätter haben sich meine Stabinsekten gefreut. Die Blüten habe ich über Nacht eingefroren und heute Morgen mit einer Schere zerschnibbelt – ein Tipp, den ich auf einer amerikanischen Website gefunden habe und schon lange ausprobieren wollte. Anschließend habe ich die Blütenblätter mit dem Zucker vermischt und in den Ofen gesteckt. Dort trocknen sie nun munter vor sich hin und geben ihr wundervolles Aroma an die Zuckerkristalle ab.

Als erstes Zwischenergebnis konnte ich die Rezepte für Rosenzucker und Orientalischen Duftrosenzucker mit neuen Bildern bestücken. Mein Ziel ist, dass gegen Jahresende alle meine Rezepte von privaten Fotos begleitet werden. Und weil ich gerade so schön dabei war, habe ich auch gleich noch ein Bild von meiner Zuckercouleur hochgeladen. Für euch ist es ja viel einfacher, meine Rezepte nachzuvollziehen, wenn ihr wisst, wie das Resultat aussehen soll. Natürlich sind die Fotos keine professionell im Studio erstellten, sauber ausgeleuchteten Produktfotos, sondern »Küchenfotos«, die quasi nebenbei entstanden sind. Die Fotografen unter euch mögen mir also bitte fotografische Schnitzer verzeihen.

 

Teezucker

Vanilleschoten - Bild: privat

Vanilleschoten – Bild: privat

Eine charmante Geschenkidee ist dieser schnell gemachte Teezucker:

Zutaten:

  • 1 Vanilleschote (ausgekratztes Mark)
  • 4 TL Wasser
  • 100 g Haushaltszucker

Zubereitung:

Das ausgekratzte Mark der Vanille in einer sauberen Schüssel mit dem Zucker vermischen. Nach und nach das Wasser hinzufügen. Dabei bitte aufpassen: Der Zucker sollte feucht sein, sich aber nicht auflösen! In eine Silikonfigurenform füllen und gut andrücken. Mit einem angefeuchteten Finger über die Oberfläche streichen, damit der Boden ein wenig fester wird und die Figürchen beim Herausnehmen aus der Form nicht zerbröseln. An einem warmen Ort, z. B. auf der Heizung, über mehrere Tage trocknen lassen. Dann in kleine Zellophantütchen oder eine schöne Schachtel geben – fertig! Der Teezucker aromatisiert natürlich nicht nur Tee, sondern auch euren Lieblingskaffee! Einfach ein Stück Teezucker ins gewünschte Getränk geben, darin auflösen und genießen Tipp: Je runder die verwendeten Formen sind, desto einfacher lassen sich die Teezuckerfiguren nach dem Trocknen herauslösen.

Orientalischer Duftrosenzucker

Bio-Rosen - Bild: privat

Bio-Rosen – Bild: privat

Und weiter geht es mit den romantischen Rezepten! Heute möchte ich euch meinen orientalischen Duftrosenzucker ans Herz legen:

Zutaten:

  • 1/2 TL Ingwerpulver
  • 1/2 TL Korianderpulver
  • 1/2 TL Muskatpulver
  • 1/2 TL Nelkenpulver
  • 1 TL Kardamompulver
  • 1 TL Zimtpulver
  • 1 EL getrocknete Minze
  • 1-2 Handvoll Rosenblütenblätter, vorzugsweise von wilden Duftrosen
  • 200 g brauner Rohrohrzucker

Zubereitung:

Die frischen Rosenblütenblätter gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und bei maximal 50°C und leicht geöffneter Ofenklappe (Kochlöffel hineinstecken) trocknen lassen. Anschließend die getrockneten Blütenblätter mit den Gewürzen und dem Zucker vermischen und in der Küchenmaschine oder dem Mörser fein zermahlen. In luftdicht schließende Schraubgläser abfüllen und rund drei Wochen ziehen lassen – fertig! Der Duftrosenzucker mit seinem Aroma von 1 001 Nacht eignet sich wunderbar zum Verfeinern von Süßspeisen und Gebäck aller Art. Hübsch verpackt ist er ein schönes Geschenk zum Valentinstag und anderen festlichen Anlässen. Tipp: Wenn ihr keine wilden Duftrosen findet, dann könnt ihr in der Apotheke oder im Internet persische Duftrosen bestellen, die eigens für den Verzehr, z. B. in Teemischungen, gezüchtet werden. Sie duften besonders intensiv und geben ihr Aroma schnell an den Zucker ab. Weitere Alternativen sind chinesische und bulgarische Duftrosen. Achtet bitte nur immer darauf, keine Rosen für Dekozwecke zu erwischen!

Zuckercouleur

Zuckercouleur - Bild: privat

Zuckercouleur – Bild: privat

Achtung, vor dem Rezept wird es ein wenig theoretisch! Wer es eilig hat, darf gern direkt zu den Zutaten scrollen. Zuckercouleur ist eine durch Erhitzen von Stärke, Glukose oder Zucker (Karamellisierung) gewonnene, tiefbraune, wasserlösliche Substanz, die zum Färben von Lebensmitteln wie Malzbier, Whisky, Alcopops, Rum, Softdrinks, Marmeladen, Wurst, Fertigsoßen, Essig, Süßwaren, Brot u. v. a. m. verwendet wird.

Bei der industriellen Herstellung werden die Bräunungsreaktionen unter Verwendung von chemischen Reaktionsbeschleunigern kontrolliert durchgeführt. Auch ist möglich, dass die Couleur aus gentechnisch veränderten Pflanzen (z. B. Mais oder Zuckerrüben) gewonnen wurde. Es sind verschiedene Varianten im Handel: einfache Zuckerkulör (E 150a), Sulfitlaugen-Zuckerkulör (E 150 b), Ammoniak-Zuckerkulör (E 150 c), Ammonsulfit-Zuckerkulör (E 150 d). Die einfache Zuckercouleur gilt als unbedenklich und kann auch daheim zusammengeköchelt werden. Daher stellt sich mir die Frage, ob ich Zuckercouleur verwende, nicht: Einige meiner Küchenzaubereien sollen einfach einen schönen Braunton haben. Nur selbst gemacht muss sie sein!

Zutaten:

  • 1 Msp. Natron
  • 1/2 l heißes Wasser
  • 1 kg Zucker (Sorte nach Belieben)

Zubereitung:

Den Zucker unter ständigem Rühren auf mittlerer Flamme karamellisieren lassen, bis er flüssig und dunkelbraun wird. Dann das Natron hinzufügen und mit dem heißen Wasser ablöschen. Vorsicht, dabei spritzt und sprudelt es stark! Einige Minuten unter Rühren köcheln lassen, in saubere Flaschen abfüllen – fertig! Dunkel und kühl gelagert ist die Zuckercouleur beinah ewigig haltbar. PS: Ein Foto folgt!

Bunter Dekorzucker

Claude Boutets Farbkreise (1708) - Bild: Claude Boutet

Claude Boutets Farbkreise (1708) – Bild: Claude Boutet

Ich gestehe: Ich mag Lebensmittel, die die bunten Farbkreise eines Claude Boutet, Johannes Itten oder Johann Wolfgang von Goethe widerspiegeln. Zwar benötige ich Lebensmittelfarben nicht zwingend zum Kochen oder Backen. Dennoch sehen viele Leckereien bunt einfach noch appetitlicher aus. Bei meinen Recherchen habe ich schnell festgestellt, dass das EU-Bio-Logo bzw. das deutsche Bio-Siegel allein auf Glas, Dose oder Tütchen noch keine natürliche Lebensmittelfarbe macht. Das bedeutet nämlich nicht mehr (aber auch nicht weniger), als dass diese Produkte aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen, nicht gentechnisch verändert, ohne Einsatz konventioneller Pestizide, Kunstdünger oder Abwasserschlamm angebaut und nicht ionisierend bestrahlt (Teilchen- oder elektromagnetische Strahlung) wurden und weniger Lebensmittelzusatzstoffe als konventionelle Lebensmittel enthalten. Aha! Sie enthalten »weniger« Lebensmittelzusatzstoffe, verzichten also nicht ganz darauf.

Ich habe das rote Lebensmittelpuder eines großen Bio-Herstellers genauer unter die Lupe genommen. Die Inhaltsstoffe bestehen aus Kochsalz, E 124 a (Ponceau 4R) – E124 a ist ein künstlich hergestellter roter Azo-Farbstoff, der Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen und bei empfindlichen Personen jeden Alters zu Pseudoallergien in Form von Hautausschlag, Atemwegsbeschwerden oder verschwommenem Sehvermögen führen kann. Öhm … »Bio« ist das für mich nicht!

Wenn ihr keine Zeit oder Lust habt, eure eigenen Lebensmittelfarben herzustellen (rechtzeitig vor Ostern werde ich zu diesem Thema ein größeres Special online stellen), findet ihr natürliche Lebensmittelfarben ohne künstliche Farbstoffe in der Apotheke. Auch immer mehr Online-Shops für Hobbybäcker wie beispielsweise Mein Cupcake.de bieten sie an. Ich besorge meine Farben immer in der Apotheke, da ich dort gezielt nachhaken kann, wenn ich Fragen oder gar Zweifel habe. Mit diesen Farben mische ich dann ruhigen Gewissens meinen bunten Dekorzucker:

Zutaten:

  • natürliche Lebensmittelfarben
  • Haushaltszucker

Zubereitung:

Den Zucker in ein sauberes Schraubglas füllen und die Wunschfarbe nach Anleitung dosiert hinzufügen. Das Glas schließen, kräftig schütteln und so die Farbe gut verteilen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten und bei maximal 50°C und leicht geöffneter Ofenklappe (Kochlöffel hineinstecken) trocknen lassen. Den bunten Zucker gegebenenfalls anschließend in der Küchenmaschine oder dem Mörser fein zermahlen. In luftdicht schließende Schraubgläser abfüllen – fertig! Der Dekorzucker eignet sich für alle Arten von Süßspeisen und Gebäck, zur Herstellung von Zuckerrändern an Cocktailgläsern sowie als hübsche Streusüße. Außerdem könnt ihr ihn natürlich auch verwenden, um meine Rezepte nachzuarbeiten. Viel Spaß beim Farbenspiel!

Rosen-Orangen-Zucker

Rose mit Regentropfen - Bild: Audrey, Central Pennsylvania, USA

Rose mit Regentropfen – Bild: Audrey, Central Pennsylvania, USA

Dieser köstliche Rosen-Orangen-Zucker schmeckt wunderbar zu Eis, Pudding, Milchreis und anderen Desserts. Hübscht verpackt, ist er ein schönes Geschenk – nicht nur zum Valentinstag!

Zutaten:

  • 1 Vanilleschote
  • 100 g duftende ungespritzte Rosenblüten
  • 1 EL ungespritzte Orangenschale
  • 500 g Haushaltszucker

Zubereitung:

Die Blütenblätter von den Rosenblüten abzupfen, auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech ausbreiten und bei maximal 50°C und leicht geöffneter Ofenklappe (Kochlöffel hineinstecken) trocknen lassen. Anschließend die getrockneten Blütenblätter mit der Orangenschale und dem Zucker in der Küchenmaschine oder im Mörser fein zermahlen. In luftdicht schließende Schraubgläser abfüllen und mindestens drei Wochen ziehen lassen – fertig!